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Lexikon

Wärmebrücken

Technische Regeln, Fehlervermeidung, Gesetze und Auswirkungen bei Wärmebrücken

1. Technische Regeln für den Bau und die Vermeidung von Wärmebrücken

Wärmebrücken sind Bereiche in der Gebäudehülle, an denen Wärme schneller nach außen transportiert wird als in angrenzenden Bauteilen. Dies kann zu erhöhtem Wärmeverlust, Tauwasserbildung und Schimmelbildung führen.

Wichtige Normen und Vorschriften zur Vermeidung von Wärmebrücken:

  • DIN 4108-2: Mindestanforderungen an den baulichen Wärmeschutz.
  • DIN 4108 Beiblatt 2: Regelungen zur Vermeidung von Wärmebrücken.
  • EnEV / Gebäudeenergiegesetz (GEG): Vorgaben für den Wärmeschutz und die Energieeffizienz von Gebäuden.
  • Passivhaus-Standard: Besondere Anforderungen für die Minimierung von Wärmebrücken.

2. Fehlervermeidung bei Wärmebrücken

  • Lückenlose Dämmung: Dämmschichten müssen durchgehend ausgeführt werden, um Unterbrechungen in der Wärmedämmung zu vermeiden.
  • Vermeidung von Materialwechseln mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit: Z. B. Stahlbeton in Außenwänden ohne thermische Trennung führt zu Wärmebrücken.
  • Fachgerechte Planung von Fenster- und Türanschlüssen: Unsachgemäßer Einbau kann zu Kältebrücken an den Laibungen führen.
  • Vermeidung ungedämmter Hauseinführungen: Rohr- und Kabeldurchführungen müssen gas- und druckwasserdicht sowie wärmebrückenfrei ausgeführt werden (z. B. mit Doyma-Dichtsystemen).
  • Thermische Trennung von Bauteilen: Balkonplatten oder Attiken sollten mit speziellen Wärmebrückenelementen entkoppelt werden.

3. Gesetzliche Vorgaben und Normen

  • Gebäudeenergiegesetz (GEG 2023): Enthält Anforderungen an den Wärmeschutz und die Vermeidung von Wärmebrücken.
  • ENEV-Nachweise für den Wärmeschutz: Einhaltung des Wärmebrückenzuschlags in der Energiebedarfsberechnung erforderlich.
  • DIN 18533 (Bauwerksabdichtung): Vorschriften zur Vermeidung von Undichtigkeiten und Wärmebrücken im erdberührten Bereich.
  • Arbeitsschutzvorgaben: Vermeidung von Schimmelbildung zur Einhaltung der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV).

4. Auswirkungen von Wärmebrücken

  • Erhöhter Energieverbrauch: Wärmebrücken erhöhen die Heizkosten durch verstärkten Wärmeverlust.
  • Tauwasserbildung und Schimmelrisiko: Kältezonen an Innenflächen führen zu Feuchtigkeitskondensation, was Schimmelbildung begünstigt.
  • Reduzierte Behaglichkeit: Kühle Wandoberflächen führen zu Unbehaglichkeit und Kältegefühl im Raum.
  • Strukturelle Schäden: Langfristige Durchfeuchtung von Bauteilen kann Materialschäden und Korrosion verursachen.

Fazit

Wärmebrücken sind ein ernstzunehmendes Problem für die Energieeffizienz, Wohnqualität und Gebäudesicherheit. Durch die Einhaltung technischer Regeln, den Einsatz gas- und druckwasserdichter Hauseinführungen (z. B. Doyma-Dichtungssysteme) und eine fachgerechte Dämmung können Wärmeverluste und Feuchtigkeitsschäden nachhaltig vermieden werden.