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Lexikon

Radon

Radon – Ein natürliches radioaktives Edelgas und seine Auswirkungen

Radon (Rn-222) ist ein natürlich vorkommendes, radioaktives Edelgas, das durch den Zerfall von Uran im Boden entsteht. Es ist farb-, geruch- und geschmacklos und kann in Gebäude eindringen, wo es sich in der Raumluft anreichern und gesundheitliche Risiken verursachen kann.

Herkunft und Eigenschaften:

  • Radon entsteht durch den natürlichen Zerfall von Uran und Thorium in Gesteinen und Böden.
  • Es tritt aus dem Erdreich aus und kann über Keller, Bodenplatten, Risse in Fundamenten, Leerrohre oder unzureichend abgedichtete Schächte in Gebäude gelangen.
  • In der Außenluft verdünnt es sich schnell, in Innenräumen kann es sich jedoch anreichern und gefährliche Konzentrationen erreichen.

Gesundheitsrisiken durch Radon:

  • Erhöhtes Lungenkrebsrisiko: Nach dem Rauchen ist Radon die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs.
  • Langfristige Exposition erhöht das Krebsrisiko, insbesondere bei hohen Radonkonzentrationen in Wohn- und Arbeitsräumen.
  • Radon-Zerfallsprodukte haften an Staubpartikeln in der Luft und können beim Einatmen die Lunge schädigen.

Grenzwerte und gesetzliche Regelungen:

  • Die EU-Richtlinie 2013/59/Euratom gibt einen Referenzwert von 300 Bq/m³ für Innenräume vor.
  • In Deutschland regelt das Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) Maßnahmen zur Radonminimierung in Gebäuden und Arbeitsplätzen.
  • In Radonvorsorgegebieten sind Schutzmaßnahmen besonders wichtig.

Schutzmaßnahmen gegen Radon:

  • Vermeidung der Ausbreitung über Hohlräume: Radon darf sich nicht durch Leerrohre, Kellerschächte oder ungenutzte Hohlräume unkontrolliert ausbreiten.
  • Dichtungen und Abdichtungen: Gebäude sollten mit radondichten Bodenplatten, versiegelten Fugen und speziellen Radon-Sperrfolien ausgestattet sein.
  • Lüftung und Drucksteuerung: Regelmäßiges Lüften sowie der Einsatz von Lüftungssystemen mit Unterdrucktechnik reduzieren die Radonkonzentration.
  • Radonmessung: Raumluftmessungen und Bodenproben helfen, gefährdete Gebäude frühzeitig zu identifizieren.
  • Radonbrunnen oder Absaugung: In stark betroffenen Gebieten kann eine aktive Radonabsaugung unterhalb des Gebäudes notwendig sein.

Radon stellt ein ernstzunehmendes Gesundheitsrisiko dar, insbesondere in schlecht belüfteten Räumen und Kellern. Durch geeignete bauliche Maßnahmen und regelmäßige Messungen kann das Risiko jedoch deutlich reduziert werden.