Lexikon
Gebäudeenergiegesetz-GEG 2023
Gebäudeenergiegesetz (GEG 2023) – Anforderungen an Energieeffizienz und Wärmeschutz
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG 2023) regelt die energetischen Anforderungen an Neubauten und Bestandsgebäude in Deutschland. Es vereint frühere Regelwerke wie die Energieeinsparverordnung (EnEV), das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) und das Energieeinsparungsgesetz (EnEG) in einem einheitlichen Gesetz.
1. Ziele des GEG 2023
- Reduzierung des Energieverbrauchs von Gebäuden durch effizientere Bauweisen und Dämmstandards.
- Förderung erneuerbarer Energien für die Wärmeversorgung.
- Senkung von CO₂-Emissionen im Gebäudesektor zur Erreichung der Klimaziele.
- Verpflichtung zur Nutzung erneuerbarer Energien bei Neubauten.
2. Wichtige Regelungen im GEG 2023
- Neubauten müssen den Effizienzhaus-Standard 55 erfüllen (statt bisher EH 75).
- Einführung einer erneuerbaren Energie-Pflicht: Mindestens 65 % der Wärmeversorgung eines Neubaus muss aus erneuerbaren Energien stammen (z. B. Wärmepumpe, Solarthermie, Fernwärme oder Biomasse).
- Verschärfte Anforderungen an die Gebäudehülle: Verbesserung der Dämmung und Minimierung von Wärmebrücken.
- Wärmebrückenzuschlag: Einhalten der DIN 4108 Beiblatt 2, um Wärmeverluste an kritischen Bauteilen zu vermeiden.
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Sanierungspflichten für Bestandsgebäude:
- Austauschpflicht für alte Öl- und Gasheizungen (älter als 30 Jahre).
- Mindestanforderungen an den Wärmeschutz bei Sanierungen.
- Energieausweise bleiben verpflichtend: Energieeffizienzklassen und Heizkosten müssen klar ersichtlich sein.
3. Vermeidung von Wärmebrücken nach GEG 2023
- Fachgerechte Dämmung: Wärmedämmverbundsysteme (WDVS), Perimeterdämmung und Dachisolierung nach DIN 4108.
- Wärmebrückenfreie Hauseinführungen: Druckwasserdichte und gasdichte Hauseinführungen (z. B. von Doyma), um Energieverluste und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
- Luftdichte Gebäudehülle: Blower-Door-Tests zur Überprüfung der Luftdichtheit nach DIN EN 13829.
4. Auswirkungen des GEG 2023
- Erhöhte Baukosten für Neubauten durch strengere Dämm- und Heizungsanforderungen.
- Energieeinsparung und CO₂-Reduktion über die Lebensdauer des Gebäudes.
- Steigerung des Gebäudewerts durch höhere Energieeffizienzklassen.
- Pflichten für Eigentümer und Vermieter, Sanierungen und Energieausweise rechtzeitig umzusetzen.
Fazit
Das GEG 2023 verschärft die Anforderungen an die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Gebäuden. Besonders wichtig ist die Vermeidung von Wärmebrücken, eine effiziente Dämmung und die Nutzung erneuerbarer Energien für die Wärmeversorgung. Hauseinführungen müssen gas- und druckwasserdicht sein, um langfristig Energieverluste und Feuchtigkeitsprobleme zu verhindern.